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Im Zentrum für Medienwissen vermittelt die Mediengruppe Wiener Zeitung österreichischen Bürger:innen die Fähigkeit, sich in der digitalen Info-Flut zurechtzufinden.

Traditionell war die Verbreitung von Inhalten Journalist:nnen vorbehalten. Und sie waren in der Tradition von Redaktionen dazu angehalten genau zu prüfen, zu analysieren und zu recherchieren. Schon immer hat das mehr oder auch weniger gut funktioniert, dennoch konnte man sich vor der digitalen Flut zumindest weitestgehend darauf verlassen. Der Journalismus war ein vertrauenswürdiger Gatekeeper der öffentlichen Debatte und wenn nicht in Gestalt jedes einzelnen Titels, dann zumindest in der Gesamtschau mehrerer publizierender Medien eine zuverlässige Informationsquelle. Das war sein Status, seine Bedeutung und seine Rolle. In den vergangenen 20 Jahren aber hat sich mit der New Economy und den Tech-Giganten vieles verändert und diese Veränderungen haben viele leider nicht mitgemacht.

OVERFLOODED UND UNDERINFORMED

Im Zentrum für Medienwissen lernen Österreichs Bürger:nnen Medienkompetenz. Das bedeutet den individuell richtigen Umgang mit Medien. Und ein Verständnis dafür, wie das Mediengeschäft und Journalismus funktionieren und was das wiederum für Inhalte bedeutet. Schon seit geraumer Zeit sind es nicht mehr  nur Redaktionen, die Inhalte verbreiten. Es kamen viele Akteure, wie etwa Vereine, Interessensvertretungen oder Blogger hinzu, die über Social-Media- oder Messenger-Dienste vermehrt in den Fokus der öffentlichen Debatte gerückt sind.

Sie muten mitunter journalistisch an. Oftmals sind die Grenzen zwischen dem, was Journalismus ist, und dem, was eher der Interessensvertretung, den Public Relations oder gar der politischen Kommunikation zuzuordnen ist, jedoch fließend. Um ebendiese Grenzen erkennen zu können, braucht man Hintergrundwissen: Was ist ein Medienunternehmen, was ist ein Impressum, was ist ein Statut, was ist eine Blattlinie oder was bedeutet bezahlt und nicht bezahlt. Wie verdienen Medien Geld, wem gehören sie und warum ist das wichtig? Die Vertrauenswürdigkeit von Inhalten ist angesichts dessen so wichtig wie noch nie. Und gleichzeitig legen jüngste Studien nahe: Die Menschen waren noch nie mit so viel Information und Inhalten konfrontiert und haben sich zugleich selten so wenig ausgekannt. Sie sind overflooded und underinformed. Um sich in dieser Gemengelage so bewegen zu können, dass man für sich selbst die besten Entscheidungen treffen kann, braucht man das angesprochene Hintergrundwissen, also Medienkompetenz.

Die Menschen waren noch nie mit so viel Information und Inhalten konfrontiert und haben sich zugleich selten  so wenig ausgekannt.

DAS PROJEKT INFO.SICHER

Im Rahmen von Info.Sicher werden bis zu 6.000 Menschen in einer dreiteiligen Webinarreihe geschult. Den Abschluss bilden ein Test und die Zertifizierung nach dem digitalen Kompetenzmodell. Die Mediengruppe Wiener Zeitung arbeitet hierfür mit fit4internet, einem gemeinnützigen Verein zur Steigerung digitaler Kompetenzen, zusammen. Alle Aktivitäten des Zentrums für Medienwissen laufen darauf hinaus, Medienwissen zielgruppengerecht und praxisnah zu vermitteln. Und nicht nur vorhandene Theorie und Wissenschaft als Rückgrat dafür zu nutzen, sondern auch eigenes Wissen zu erarbeiten.

Durch Geschichten, durch Umfragen, durch intensive Recherche: So sollen sämtliche Aktionen immer am Puls der Zeit sein. Momentan bedeutet das zu einem Großteil auch die digitale Ökonomie journalistisch zu durchleuchten; um die Informationen anbieten zu können, die Menschen in ihrem Alltag betreffen. Etwa: Wie gehe ich mit Social Media um? Oder: Warum können sich Plattformen wie Social Media negativ auf die psychische Gesundheit von Nutzer:innen auswirken? Wie sieht der Berufsalltag eines Inf luencer eigentlich aus und was bedeutet das in einem größeren Kontext, wenn ich gewisse Inhalte anklicke und teile? Das Auftreten ist dabei kein wertendes. Es werden keine Handlungsempfehlungen abgegeben. Vielmehr werden Perspektiven und Hintergründe angeboten, um so langfristig zu einer starken, aufgeklärten und informierten Userbase beizutragen.

Hier geht's zum Download: 

Medien-Innovationsreport 2022