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Das 360° JournalistInnen Traineeship der Mediengruppe Wiener Zeitung bildet junge Talente aus, die den österreichischen Medienstandort langfristig mitgestalten wollen. 

Die Journalist:innen in Österreich werden im Durchschnitt älter, weniger, sie müssen mehr können und das dafür in geringerer Zeit umsetzen. So könnte man einige der zentralen Erkenntnisse des österreichischen „Journalismus-Reports“ von 2020 zusammenfassen, für den die Autor:innen 501 Interviews durchgeführt und die strukturellen Daten von über 5.300 Journalist:nnen, also etwa Alter und Bildungswege, analysiert und ausgewertet haben. Konkreter ausgedrückt ist die Gesamtzahl an Journalist:nnen in Österreich seit 2009 um ein Viertel auf 5.350 Menschen, die diesen Beruf 2020 ausübten, zurückgegangen. Die größte Kohorte, nämlich 34 Prozent aller Journalist:nnen ist 50 oder älter (das Durchschnittsalter liegt insgesamt bei 44,5 Jahren); nur zehn Prozent sind unter 30. Der Einstieg für junge Journalist:nnen ist von prekären Arbeitsbedingungen geprägt. Es braucht Veränderung im Land der Magazine und Tageszeitungen!

Seit den Lockdowns der Pandemie kommt 24 außerdem hinzu, dass es einen wahrnehmbaren Kulturwandel zwischen den Generationen gibt. So erklärt sich zumindest das Arbeitsmarktservice eine überdurchschnittlich hohe Zahl an offenen, zu besetzenden Stellen – den derzeitigen Arbeitnehmer:nnenmarkt. Die Arbeitskultur, die die Generationen vor den Millenials gewohnt sind und die damals funktioniert hat, scheint vorerst ausgedient zu haben. Die Kultur sollte inklusiv und feedbackorientiert sein. Mitarbeiter:nnen wollen Entwicklungsmöglichkeiten, sinnstiftende Perspektiven und gleichzeitig mehr Work-Life-Balance - eine gewisse Ausgewogenheit, was das Private und das Berufliche betrifft. Statt Bestand sind Bewegung, Veränderung und Offenheit wichtig. Anders kann man die Anpassungsfähigkeit an neue Gegebenheiten und die Schnelligkeit, die man heute beim journalistischen Arbeiten braucht, nicht erreichen.

WAS WIR TUN KÖNNEN

In diese Kerbe schlägt das 360° JournalistInnen Traineeship der Mediengruppe Wiener Zeitung . Die Vision ist jungen Medienmacher:nnen und Journalist:nnen sämtliche Werkzeuge und das Wissen mitzugeben, das sie brauchen, um exzellenten Journalismus und Inhalte zu produzieren und das unter fairen und sicheren Arbeitsbedingungen. Sie lernen in Trainings on the Job und Vorträgen von Branchenexert:nnen; das Themenfeld reicht von den Grundlagen journalistischen Arbeitens über Medienrecht und -ökonomie bis hin zu Betriebswirtschaft, multimedialem Storytelling, Social Media und Personal Branding oder Strafrecht und Litigation-PR. Begleitend produzieren die Trainees Konzepte und Geschichten für die Wiener Zeitung Mediengruppe und ihre Partner Kleine Zeitung, Dossier und Brutkasten.

All das passiert in Abstimmung mit Expert:innen der Mediengruppe Wiener Zeitung, die sie in ihrer persönlichen Entwicklung unterstützen – sowohl was Karriereperspektiven in der Medienindustrie betrifft, als auch die persönliche Entwicklung, das Schärfen des Mindset und das Entwickeln einer eigenen Positionierung. Karrierwege führen dann im Idealfall in etablierte Medienorganisationen in Österreich oder aber in die Selbstständigkeit und die Entwicklung journalistischer Produkte für den österreichischen Markt (siehe auch die Informationen über das Media-Innovation-Lab auf der Seite 28).

Aus insgesamt 170 Bewerbungen für drei Batches bisher absolvierten elf junge MedienmacherInnen das Programm: 2021 für zwei Monate und 2022 für vier Monate. Es zeigte sich: Von den insgesamt elf Trainees, die das Traineeship abgeschlossen haben, gaben alle an, einen besseren Einblick in das Mediengeschäft und somit auch Orientierung bekommen zu haben. Sie sind jetzt Teil eines Netzwerkes, das stetig weiter wächst. Das Mentoring und Coaching das bereits während des Programmes ein zentraler Bestandteil ist, setzt sich auch nachher, im Kontakt mit den Alumni fort. Das 360° JournalistInnen Traineeship richtet sich an jene, die den Medienstandort langfristig mitgestalten und verändern wollen.

Hier geht's zum Download: 

Medien-Innovationsreport 2022