Kompetenzbotschafter:in werden!
Wir schaffen ein Netzwerk an Medienschaffenden und stärken so gemeinsam die Medienkompetenz in Österreich. Die inhaltliche Vorarbeit übernehmen wir! Bei Interesse reicht ein kurzes Mail an office@medienwissen.at mit dem Betreff “Kompetenzbotschafter:in”.
Die Umfragen, aus denen die hier dargestellten Ergebnisse stammen, wurden im Rahmen des 4GAMECHANGERS-Festivals am 16. Mai 2024 in Wien durchgeführt. Die vollständige Aufzeichnung der Präsentation folgt in Kürze.
Doch sind wir im Umgang mit Medien auch wirklich kompetent? Und warum ist das wichtig?
Wie sieht ein Leben ohne Medienkompetenz aus?
Wir gehen unreflektiert durchs Leben.
Ohne Medienkompetenz können wir nicht unterscheiden, welche Informationen wahr sind und was als Satire zu verstehen ist. Wir müssen alles glauben was wir sehen, lesen und hören. Dadurch sind wir wesentlich leichter zu manipulieren.
Ein aktuelles Beispiel ist etwa die Flat-Earth-Theorie, die erstaunlich viele Anhänger*innen hat, ebenso wie andere Verschwörungstheorien.
Wir verpassen Chancen und verlieren den Anschluss.
Ohne Medienkompetenz verpassen wir schnell neue Entwicklungen.
Wer beispielsweise vor 20 Jahren eine Lehre zur Buchhalterin absolviert hat, seitdem aber in anderen Jobs tätig war, wird inhaltlich immer noch sehr kompetent sein. Die Abläufe und technischen Hilfsmittel hingegen haben sich stark verändert. Man benötigt neben inhaltlichem Fachwissen also auch Medienkompetenz, um als Buchhalterin arbeiten zu können.
Ebenfalls gut sichtbar ist das an unserer Sprache: “Delulu” (abgeleitet vom englischen Wort „delusional“, zu deutsch „wahnhaft“) benutzt man, wenn sich eine Person in eine Situation hineinsteigert oder wahnhafte Dinge sieht, die nicht wahr sind. Ohne den aktuellen Entwicklungen zu folgen, verstehen wir nicht, was damit gemeint ist.
Wir können nicht mit unserer Umwelt interagieren.
Neben bloßem Lesen erfordern neue Medien immer häufiger eine Interaktion. Ohne Medienkompetenz können wir Medien nicht richtig bedienen und verlieren so zahlreiche Möglichkeiten. Beispielsweise können Fahrkarten für öffentliche Verkehrsmittel häufig nur noch digital erworben werden und Behörden-Gänge werden zunehmend digitalisiert. Ohne die entsprechenden Kompetenzen verlieren wir so nach und nach die Fähigkeit, mit unserer Umwelt angemessen interagieren zu können.
Wir verlieren die Möglichkeit, intellektuell und kreativ zu gestalten.
Heutzutage sind viele Informationen fast nur noch online zu finden. Ohne Medienkompetenz wissen wir nicht, wo künstlerische Inhalte oder wissenschaftliche Texte zu finden sind. Außerdem bringen neue Medien auch immer neue Formen der Gestaltung mit sich. Wenn wir nicht medienkompetent sind, können wir jedoch nur bedingt daran teilhaben.
Das Ergebnis
Ohne Medienkompetenz zieht die Welt an uns vorbei, wir verlieren den Anschluss und zu einem gewissen Grad auch unsere Freiheit. Auf einer gesellschaftlichen Ebene gibt es keinen Austausch, das Vertrauen ineinander nimmt ab und die Demokratie leidet.
Die Lösung: Medienkompetenz!
Einige der Personen, die sich mit Medienkompetenz beschäftigt haben, sind (v.l.n.r.): Petra Grimm, Stefan Aufenanger, Jürgen Habermas, Jürgen Fritz und Dieter Baacke:
Wir orientieren uns am Kompetenzmodell von Dieter Baacke.
Weiterführende Informationen und Links
Interessante Beispiele dafür, was wir im Zusammenhang mit Medien wissen sollten und wie sich dieses Wissen verändert, finden sich unter den folgenden Links. Wichtige Begriffe sind außerdem in unserem Glossar verlinkt.
Medien und Medienkompetenz
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Was sind Medien?
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Was ist Medienkompetenz?
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Dimensionen von Medienkompetenz
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Medienkompetenz und Demokratiekompetenz
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Medienkompetenz und Demokratievermittlung
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Medienkompetenz als Schlüsselbegriff
Zur Dimension Medienkunde
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Nutzung von Online-Streaming-Angeboten
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Kinox in Österreich
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Gerichtsverfahren zu Affen-Selfie
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Einigung im Affen-Selfie-Prozess
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Urheberrechte bei Fotos
Kinder und Social Media
Zur Dimension Medienkritik
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The negative Impact of Conspiracy Theories
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APA-Faktenchecks
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Flat-Earth-Theorie
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Bettwanzen-Hysterie
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What the fake?
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Fake: „National R@.p€ Day
Zur Dimension Mediennutzung
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Bahnhof ohne Personal
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Was bedeutet “Delulu”?
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Was bedeutet “Slay”?
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Online-Sicherheit
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Ombudsstelle
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Die Digital Media Types
Zur Dimension Mediengestaltung
Studien zu Medienkompetenz
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Kritische Medienkompetenz Erwachsener
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Studie zur Nachrichtenkompetenz Jugendlicher und junger Erwachsener
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Studie: Social Media Content Creators aus Sicht ihrer jungen Follower:innen.
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TikTok- Nutzung und Potenziale der Kurzvideo-Plattform.
Weitere Angebote und Anlaufstellen
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bait.faktencheck (TikTok Kanal)
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bpb Newstest
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Digital Austria
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Digitaler Kompass
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eEducation
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fit4internet
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From print to pixel (Schweiz)
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Geschäftsstelle Digitale Kompetenzen
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Saferinternet
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Serious Games zu Medienthemen
Die Medienkompetenz-Dimensionen im Detail
Medienkunde
Um uns in der Welt zurechtzufinden, brauchen wir mindestens grundlegendes Wissen über Medien und Mediensysteme.
Dazu gehört einerseits klassisches Fakten-Wissen, etwa darüber, wie Journalist:innen arbeiten, welche Medien es überhaupt gibt und wie diese funktionieren, aber auch wie Medien für die eigenen Ziele effektiv verwendet werden können (informative Unterdimension).
Andererseits ist es auch wichtig, die notwendigen Geräte bedienen zu können, was die instrumentell-qualifikatorischen Unterdimension enthält. Beispiele dafür sind die Bedienung eines Smartphones, sich bei Anwendungen ein- und ausloggen können und vieles mehr.
Medienkritik
Damit wir sie sinnvoll und verantwortungsbewusst nutzen können, müssen wir reflektiert mit Medien umgehen. Neben Faktenwissen ist es daher notwendig, sich immer wieder über die Medien sowie den eigenen Konsum Gedanken zu machen.
Die analytische Unterdimension umfasst das notwendige Hintergrundwissen, wie Medien und Mediensysteme funktionieren, zum Beispiel, dass private Programme weitgehend über Werbung finanziert werden, was sich auf das Programm auswirken kann. Außerdem gehört auch die kritische Analyse gesellschaftlicher Prozesse und Medienentwicklungen dazu.
Diese kritische, reflektierte Haltung sollten wir aber auch gegenüber uns selbst einnehmen (reflexive Unterdimension).
Und drittens spielen auch ethische Überlegungen eine zentrale Rolle, was in der dritten Unterdimension “ethisches Betroffensein” festgehalten wird.
Mediennutzung
Es leuchtet ein, dass unser Umgang mit Medien eine wichtige Rolle für Medienkompetenz spielt. Was aber bedeutet eine kompetente Nutzung?
Die Unterdimension “rezeptiv wahrnehmen” beschreibt, dass wir Medien sinnerfassend verstehen und das Wahrgenommene verarbeiten können. Dazu gehört beispielsweise auch das Verstehen von Emojis und Memes.
Ebenso wichtig ist es, mit Medien angemessen interagieren zu können, was die Unterdimension “Interaktives Handeln” beinhaltet. Dies umfasst viele verschiedene Dinge, von Online-Banking bis zur Nutzung des Metaverses.
Mediengestaltung
Medien verändern sich ständig. Die technischen Möglichkeiten entwickeln sich weiter, was auch neue Möglichkeiten für die Gestaltung der Inhalte mit sich bringt.
Die Gestaltung von Medien beschränkt sich nicht auf das Verfassen von Zeitungsartikeln und Büchern: auch das Erstellen von Social Media Posts, Podcasts oder Spotify-Playlisten gehört dazu. Dadurch können immer mehr Menschen an der Gestaltung von Medien mitwirken.
Zentral dabei sind die innovative und die kreative Unterdimension, die Veränderungen und Weiterentwicklungen von Mediensystemen (innovativ) sowie neue Gestaltungsdimensionen und das Betonen ästhetischer Komponenten (kreativ) umfassen.