Kompetenzbotschafter:in werden!

Wir schaffen ein Netzwerk an Medienschaffenden und stärken so gemeinsam die Medienkompetenz in Österreich. Die inhaltliche Vorarbeit übernehmen wir! Bei Interesse reicht ein kurzes Mail an office@medienwissen.at mit dem Betreff “Kompetenzbotschafter:in”.

Now you are a 10, because you know about Medienkompetenz!

Vielen Dank, dass du an unserem Vortrag zum Thema Medienkompetenz teilgenommen hast! Hier findest du weitere Informationen, Tipps und Angebote, die dir auf deiner Medienkompetenz-Journey helfen können.

Definition: Medien

Das Wort „Medien“ ist die Mehrzahl vom lat. Wort „Medium“, was übersetzt „Mitte“ heißt. Ein Medium steht sozusagen in der Mitte zwischen mindestens zwei Menschen, die miteinander kommunizieren möchten. Medien spielen die Rolle der „VerMITTler“ und helfen dabei, Informationen in Form von Texten, Bildern und Tönen von einer Person zur anderen weiterzuleiten. Sich informieren, bilden, unterhalten und austauschen – all das wird durch Medien möglich!

Quelle: Demokratiewebstatt

Historische Medien

„Medien“ gab es übrigens bereits im Mittelalter, ja sogar in der Antike! Damals haben aber natürlich nicht Radio oder Fernsehen als Vermittler gedient. Vielmehr waren dies Menschen, die z.B. als wandernde Sänger von Hof zu Hof zogen und den Adeligen Geschichten und „Nachrichten“ überbrachten.

Quelle: Demokratiewebstatt

Neue Medien

Wenn von Neuen Medien die Rede ist, dann sind damit Medien gemeint, die neueste Technologien verwenden. Neue Medien sind elektronisch und verwenden Daten in digitaler Form, zum Beispiel E-Mail, World Wide Web, DVD, CD-ROM, usw. Im engeren Sinne sind jene Medien gemeint, für die es das Internet braucht.
Weil über Medien wie Fernsehen, Radio, Film, aber auch CDs sehr viele Menschen erreicht werden können, bezeichnet man diese auch als „Massenmedien“.

Quelle: Demokratiewebstatt

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Wir alle nutzen Medien in unserem Alltag

Die Umfragen, aus denen die hier dargestellten Ergebnisse stammen, wurden im Rahmen des 4GAMECHANGERS-Festivals am 16. Mai 2024 in Wien durchgeführt. Die vollständige Aufzeichnung der Präsentation folgt in Kürze.

Doch sind wir im Umgang mit Medien auch wirklich kompetent? Und warum ist das wichtig?

Wie sieht ein Leben ohne Medienkompetenz aus?

Wir gehen unreflektiert durchs Leben.

Ohne Medienkompetenz können wir nicht unterscheiden, welche Informationen wahr sind und was als Satire zu verstehen ist. Wir müssen alles glauben was wir sehen, lesen und hören. Dadurch sind wir wesentlich leichter zu manipulieren.

Ein aktuelles Beispiel ist etwa die Flat-Earth-Theorie, die erstaunlich viele Anhänger*innen hat, ebenso wie andere Verschwörungstheorien.

Wir verpassen Chancen und verlieren den Anschluss.

Ohne Medienkompetenz verpassen wir schnell neue Entwicklungen.

Wer beispielsweise vor 20 Jahren eine Lehre zur Buchhalterin absolviert hat, seitdem aber in anderen Jobs tätig war, wird inhaltlich immer noch sehr kompetent sein. Die Abläufe und technischen Hilfsmittel hingegen haben sich stark verändert. Man benötigt neben inhaltlichem Fachwissen also auch Medienkompetenz, um als Buchhalterin arbeiten zu können.

Ebenfalls gut sichtbar ist das an unserer Sprache: “Delulu” (abgeleitet vom englischen Wort „delusional“, zu deutsch „wahnhaft“) benutzt man, wenn sich eine Person in eine Situation hineinsteigert oder wahnhafte Dinge sieht, die nicht wahr sind. Ohne den aktuellen Entwicklungen zu folgen, verstehen wir nicht, was damit gemeint ist.

 

Wir können nicht mit unserer Umwelt interagieren.

Neben bloßem Lesen erfordern neue Medien immer häufiger eine Interaktion. Ohne Medienkompetenz können wir Medien nicht richtig bedienen und verlieren so zahlreiche Möglichkeiten. Beispielsweise können Fahrkarten für öffentliche Verkehrsmittel häufig nur noch digital erworben werden und Behörden-Gänge werden zunehmend digitalisiert. Ohne die entsprechenden Kompetenzen verlieren wir so nach und nach die Fähigkeit, mit unserer Umwelt angemessen interagieren zu können.

Wir verlieren die Möglichkeit, intellektuell und kreativ zu gestalten.

Heutzutage sind viele Informationen fast nur noch online zu finden. Ohne Medienkompetenz wissen wir nicht, wo künstlerische Inhalte oder wissenschaftliche Texte zu finden sind. Außerdem bringen neue Medien auch immer neue Formen der Gestaltung mit sich. Wenn wir nicht medienkompetent sind, können wir jedoch nur bedingt daran teilhaben.

Das Ergebnis

Ohne Medienkompetenz zieht die Welt an uns vorbei, wir verlieren den Anschluss und zu einem gewissen Grad auch unsere Freiheit. Auf einer gesellschaftlichen Ebene gibt es keinen Austausch, das Vertrauen ineinander nimmt ab und die Demokratie leidet.

Die Lösung: Medienkompetenz!

Einige der Personen, die sich mit Medienkompetenz beschäftigt haben, sind (v.l.n.r.): Petra Grimm, Stefan Aufenanger, Jürgen Habermas, Jürgen Fritz und Dieter Baacke:

Wir orientieren uns am Kompetenzmodell von Dieter Baacke.

Medienkompetenzmodell nach Dieter Baacke

  • Baackes Medienkompetenzmodell umfasst vier Dimensionen, die eng miteinander verwoben sind, aber nicht aufeinander aufbauen: Medienkunde, Medienkritik, Mediennutzung und Mediengestaltung.

    Im Folgenden findest du kurze Beschreibungen zu jeder Dimension. Detaillierte Informationen stehen unten.

  • Mit Medienkunde ist das grundlegende Wissen rund um Medien und Mediensysteme gemeint.

    Dazu gehören die informative und die instrumentell-qualifikatorische Unterdimension.

  • Medienkritik zielt auf einen reflektierten Umgang mit Medien ab.

    Darin enthalten sind die drei Unterdimensionen Analyse, Reflexion und ethisches Bewusstsein.

  • Unter Mediennutzung ist der Gebrauch von Medien zu verstehen.

    Die umfasst die zwei Unterdimensionen rezeptives Wahrnehmen und interaktives Handeln.

  • Mediengestaltung bezeichnet den Umstand, dass Medien sich sowohl technisch als auch inhaltlich ständig wandeln.

    Sie setzt sich aus den zwei Unterdimensionen kreative und innovative Gestaltung zusammen.

Weiterführende Informationen und Links

Interessante Beispiele dafür, was wir im Zusammenhang mit Medien wissen sollten und wie sich dieses Wissen verändert, finden sich unter den folgenden Links. Wichtige Begriffe sind außerdem in unserem Glossar verlinkt.

 

Medien und Medienkompetenz

 

Zur Dimension Medienkunde

Kinder und Social Media

 

Zur Dimension Medienkritik

 

Zur Dimension Mediennutzung

 

Zur Dimension Mediengestaltung

 

Studien zu Medienkompetenz

 

Weitere Angebote und Anlaufstellen

 

Die Medienkompetenz-Dimensionen im Detail

Medienkunde

Um uns in der Welt zurechtzufinden, brauchen wir mindestens grundlegendes Wissen über Medien und Mediensysteme.

Dazu gehört einerseits klassisches Fakten-Wissen, etwa darüber, wie Journalist:innen arbeiten, welche Medien es überhaupt gibt und wie diese funktionieren, aber auch wie Medien für die eigenen Ziele effektiv verwendet werden können (informative Unterdimension).

Andererseits ist es auch wichtig, die notwendigen Geräte bedienen zu können, was die instrumentell-qualifikatorischen Unterdimension enthält. Beispiele dafür sind die Bedienung eines Smartphones, sich bei Anwendungen ein- und ausloggen können und vieles mehr.

Medienkritik

Damit wir sie sinnvoll und verantwortungsbewusst nutzen können, müssen wir reflektiert mit Medien umgehen. Neben Faktenwissen ist es daher notwendig, sich immer wieder über die Medien sowie den eigenen Konsum Gedanken zu machen.

Die analytische Unterdimension umfasst das notwendige Hintergrundwissen, wie Medien und Mediensysteme funktionieren, zum Beispiel, dass private Programme weitgehend über Werbung finanziert werden, was sich auf das Programm auswirken kann. Außerdem gehört auch die kritische Analyse gesellschaftlicher Prozesse und Medienentwicklungen dazu.

Diese kritische, reflektierte Haltung sollten wir aber auch gegenüber uns selbst einnehmen (reflexive Unterdimension).

Und drittens spielen auch ethische Überlegungen eine zentrale Rolle, was in der dritten Unterdimension “ethisches Betroffensein” festgehalten wird.

Mediennutzung

Es leuchtet ein, dass unser Umgang mit Medien eine wichtige Rolle für Medienkompetenz spielt. Was aber bedeutet eine kompetente Nutzung?

Die Unterdimension “rezeptiv wahrnehmen” beschreibt, dass wir Medien sinnerfassend verstehen und das Wahrgenommene verarbeiten können. Dazu gehört beispielsweise auch das Verstehen von Emojis und Memes.

Ebenso wichtig ist es, mit Medien angemessen interagieren zu können, was die Unterdimension “Interaktives Handeln” beinhaltet. Dies umfasst viele verschiedene Dinge, von Online-Banking bis zur Nutzung des Metaverses.

Mediengestaltung

Medien verändern sich ständig. Die technischen Möglichkeiten entwickeln sich weiter, was auch neue Möglichkeiten für die Gestaltung der Inhalte mit sich bringt.

Die Gestaltung von Medien beschränkt sich nicht auf das Verfassen von Zeitungsartikeln und Büchern: auch das Erstellen von Social Media Posts, Podcasts oder Spotify-Playlisten gehört dazu. Dadurch können immer mehr Menschen an der Gestaltung von Medien mitwirken.

Zentral dabei sind die innovative und die kreative Unterdimension, die Veränderungen und Weiterentwicklungen von Mediensystemen (innovativ) sowie neue Gestaltungsdimensionen und das Betonen ästhetischer Komponenten (kreativ) umfassen.